Bahnhofsvorplatz

Stadtentree aus Vorkriegsarchitektur

Der Bahnhofsvorplatz bildet mit dem Willy-Brandt-Platz (ehemals Kettwiger Tor) das Entree in die Innenstadt/Altstadt. Die Gebäude zitieren architektonisch von links nach rechts die Stadtmauern einer mittelalterlichen Stadt mit Stadttor und Festungsmauern. Vom Bahnhofsvorplatz aus gesehen befindet sich links die Hauptpost des Architekten Hoeltz von 1929-1931. Direkt vor Kopf befindet sich der Handelshof, der 1911/12 (Architekten: Carl Moritz/Werner Stahl) erbaut wurde – ein monumentales, palastartiges Gebäude, Symbol für das Wirtschaftswachstum von Essen. Das damalige Hotel Stemme auf der Rückseite wurde von den Eltern des berühmten deutschen Schauspielers Heinz Rühmann betrieben. Zur rechten Seite sieht man das Haus der Technik HdT (Architekt: Edmund Körner). Das rote Backsteingebäude bildet mit seinem Arkadengang den Abschluss nach Osten. Von 1922 bis 1933 beherbergte es die Essener Börse, bevor sie 1935 nach Düsseldorf umzog. Die Hauptpost und das Haus der Technik bilden ein Ensemble und beziehen sich baulich aufeinander. 

Bahnhofsvorplatz
Bahnhofsvorplatz

Kontakte

Am Hauptbahnhof 5
45127 Essen

Weitere Informationen

Entfernung von der (H) Essen Hbf: 100 m, Ausgang B, Richtung Innenstadt bis Bahnhofsvorplatz

Kurzer Abstecher ins Moltkeviertel

Als weiteres herausragendes Beispiel für die Reformarchitektur und den Städtebau des frühen 20. Jh. gilt das Moltkeviertel mit Bauten von u. a. Körner und Metzendorf. Vom Hauptbahnhof, Süd-Ausgang, führt ein kurzer Spaziergang von 15 min. über Rellinghauser Straße, links Weg zwischen Evonik und RWE, über Steinplatz, Gärtnerstraße, links Kronprinzen Straße, rechts Moltkeplatz zum Moltkeviertel. An der Kronprinzenstraße 24 befindet sich das 1909/10 errichtete, repäsentative Verwaltungsgebäude der Emschergenossenschaft (Architekt: Wilhelm Kreis). Schräg gegenüber wurde 1927 das schlichte Verbandsgebäude, des unter Einfluss von Robert Schmidt gegründeten Siedlungsverband Ruhrkohlebezirk, (Architekt: Alfred Fischer) erbaut.

Heute hat hier der Regionalverband Ruhr seinen Sitz. Nach der Eisenbahnbrücke schließt sich rechts der Moltkeplatz an. Ein Bummel durch den sich anschließenden Park am Moltkeplatz bietet einen guten Blick auf das ansehnliche Skulpturenensemble, das aus acht Werken besteht, u.a. von Ulrich Rückriem, Gloria Friedmann, Ansgar Nierhoff, Heinz Breloh und Friedrich Gräsel. Beachtenswert ist auch die denkmalgeschützte Kirche der Selbstständigen evangelisch-lutherischen Kirche am Moltkeplatz 17, die 1910 fertig gestellt wurde. Sie ist ein Frühwerk des bekannten Architekten und Kirchenbaumeisters Otto Bartning.

Das Moltkeviertel entstand ab 1910 auf den ehemaligen Ackerflächen des Bauern Brünglinghaus, der seinen 330.000 qm großen Hof für ca. 1.200.000 Mark im Jahr 1908 an die Stadt verkaufte. Nach den Plänen des Beigeordneten Robert Schmidt entstand ein – unter städtebaukünstlerischen und architektonischen Gesichtspunkten – herausragendes bürgerliches Wohnviertel. In lockerer Anordnung ließ Robert Schmidt in drei Bauphasen, Doppel- und Reihenhäuser, sowie großbürgerliche Villen erbauen.

Räumlich begrenzt wird das Gebiet des Moltkeviertels durch die Straßen Ruhrallee, Töpferstraße, Rellinghauser Straße und Richard-Wagner Straße. Besonders sehenswert ist die ehemalige Königliche Baugewerkeschule (Architekt: Edmund Körner) und das ehemalige Eigenheim (Architekt: Oskar Schwer) des Industriellen Heinrich Koppers, dem Entwickler der Koks-Regenerativöfen, sowie die Semperstraße und 

Link zur Fahrplanauskunft

Diese Seite teilen